Motorrad-Neuheiten: Diese Bikes kommen 2025
Alles über die Motorrad-Neuheiten 2025: Ein Hersteller von kultigen Einzylindern rüstet sich mit einer Submarke für die elektrische Zukunft und BMW bringt eine "kleine" Enduro. Ausblick auf das neue Modelljahr mit technischen Daten, Bildern und Preisen.
Das Angebot chinesischer Hersteller wächst
Anteil an Elektro-Motorrädern steigt
Immer mehr Hersteller mit automatischen Schaltungen
Die Saison 2025 steht einmal mehr im Zeichen der Elektromobilität, denn das Angebot rein elektrisch angetriebener Motorräder wird weiter wachsen. Ebenfalls größer wird die Auswahl an Einstiegsmodellen, 125er-Leichtkrafträdern und Reiseenduros. Aber auch schaltfaule Motorradfahrende kommen 2025 auf ihre Kosten.
Neue Elektromotorräder 2025
Can-Am Pulse und Origin
Der kanadische Freizeitvehikel-Hersteller BRP kehrt mit seiner Marke Can-Am zurück auf den Markt für motorisierte Zweiräder – und das gleich doppelt elektrisch. 1972 produzierten die Kanadier bereits ein Geländemotorrad, nun sollen 2025 das Nake Bike Pulse und die Enduro Origin auf den Markt kommen. Beide Maschinen haben einen 8,9-kWh-Akku und den gleichen Elektromotor der österreichischen Tochterfirma Rotax.
Neben der offenen Leistung von 35 kW/48 PS gibt es sowohl die Straßen- wie die Gelände-Version auch mit 11 kW, passend für B196- und A1-Führerscheine. Die Reichweite für die im BRP-Werk in Mexiko montierten E-Motorräder gibt der Hersteller mit rund 115 Kilometern nach WMTC an. Dass elektrisches Motorradfahren keine günstige Angelegenheit sein muss, beweisen die Basispreise von 16.900 Euro für die Pulse und von 17.500 Euro für die Origin.
Royal Enfield Flying Flea
Der Traditionshersteller Royal Enfield gab auf der Motorradmesse EICMA in Mailand ebenfalls einen Ausblick auf die Markteinführung elektrisch angetriebener Motorräder. Zu diesem Zweck haben die Inder die Submarke Flying Flea ("Fliegender Floh") ins Leben gerufen. Das erste E-Motorrad lässt sich am besten mit futuristischem Retro-Style beschreiben und soll Anfang 2026 unter dem Namen FF C6 auf den Markt kommen. Mit der Interceptor Bear stellten die Inder aber auch eine neue 650er-Scrambler mit dem bekannten Zweizylinder-Verbrennungsmotor vor.
Ultraviolette F77 Mach 2
Ebenfalls aus Indien kommt ein futuristisch anmutendes Elektrobike, dessen Name man eher mit einem Kampfjet assoziiert: die F77 Mach 2. Hinter dem Motorrad steht der noch junge Hersteller Ultraviolette, der ab Frühjahr 2025 auch auf dem deutschen Markt aktiv werden möchte. Die F77 wurde vor Kurzem für den europäischen Markt zugelassen und soll ab März 2025 zu Preisen ab 9990 Euro erhältlich sein. Batterie und Antrieb verstecken sich bei der Ultraviolette wie bei einem Supersportler hinter einer großflächigen Verkleidung.
An der Front sucht man eine Verkleidung, die den Fahrer vor Fahrtwind schützen könnte, jedoch vergeblich. So erhält das Elektromotorrad einen echten Streetfighter-Look. Der Elektromotor überträgt seine Kraft per Kette ans Hinterrad und bringt es auf 20 kW/27 PS Dauerleistung und 30 KW/40 PS Spitzenleistung. Damit soll das 211 Kilogramm schwere Motorrad in 3 Sekunden auf Tempo 60 sprinten und in der Spitze bis zu 155 km/h erreichen. Dank einer rund 10 kWh fassenden Batterie verspricht Ultraviolette eine Reichweite von 231 Kilometern im Stadtverkehr und 143 Kilometern auf der Autobahn. In zweieinhalb Stunden lässt sich die Batterie von 20 auf 80 Prozent aufladen.
Neue Motorräder 2025 mit Verbrenner
BMW F 450 GS
Mit der komplett neuen F 450 GS erweitert BMW Motorrad die GS-Familie. Die kleine Enduro ist das erste Modell einer kommenden neuen Baureihe in der unteren Mittelklasse. Die auf der EICMA angekündigte Baureihe findet ihren Platz zwischen der G-310-Reihe und der F 800/900. Der neue, wassergekühlte Zweizylindermotor bekommt rund 450 Kubikzentimeter Hubraum und entwickelt 35 kW/48 PS. Die sportliche Enduro soll 2025 zu den Händlern kommen.
Das in Mailand präsentierte Concept entspricht weitgehend dem Serienmodell. Das Design orientiert sich stark an der GS-Familie. An der Front fällt der von der R 1300 GS abgeleitete LED-Scheinwerfer auf. Das Gesamtgewicht der F 450 GS soll laut BMW nahe der Mindestgewichtsanforderung der A2-Klasse von 175 Kilogramm liegen.
Moto Guzzi V7 Sport
Bei Moto Guzzi kehrt die Version Sport in die Modellreihe V7 zurück und die Italiener haben das Bike technisch stark aufgerüstet. Die gesamte V7 Familie wurde technologisch weiterentwickelt, die traditionelle DNA von Moto Guzzi blieb aber erhalten. Der Zweizylinder-V-Motor mit der Euro 5+ Norm ist laut Hersteller das effizienteste und leistungsstärkste Aggregat, das die V7 je gesehen hat. Um das zu erreichen, wurde das maximale Drehmoment erhöht und die Mehrleistung wird mit einem umfassenden Elektronikpaket im Zaum gehalten.
Neben verschiedenen Fahrmodi sind Assistenzsysteme wie Cruise Control, ABS und Traktionskontrolle an Bord. Weitere technische Merkmale der Moto Guzzi V7 Sport sind Doppelscheibenbremsen vorne, eine Upside-Down-Gabel, IMU mit Kurven-ABS und ein individualisierbarer Sport-Fahrmodus.
Keeway RKR 350
Mit einem neuen Modell erschließt der chinesische Motorradhersteller Keeway höhere Hubraum- und Leistungsregionen. Auf der Motorradmesse EICMA stellten die Chinesen die RKR 350 vor. Herzstück des aggressiv gestylten Sportmotorrads ist ein Zweizylinder-Reihenmotor, der aus 321 Kubikzentimetern Hubraum 29 kW/39 PS und 28 Newtonmeter Drehmoment schöpft. Über ein Sechsgang-Schaltgetriebe mit Anti-Hopping-Kupplung und Kettenantrieb gelangt die Kraft ans Hinterrad.
Der flüssigkeitsgekühlte Achtventiler, der deutlich über 10.000 Umdrehungen verträgt, soll sich für den Einsatz auf Landstraße wie Rennstrecke eignen. Bis zu 160 km/h soll die 165 Kilogramm leichte Rennsemmel erreichen. Tragende Basis der 350er ist ein Hybridrahmen, der Rohrelemente mit Gussteilen kombiniert. Beim Fahrwerk setzen die Chinesen auf eine Alu-Doppelarmschwinge mit einstellbarem Zentralfederbein sowie eine USD-Gabel mit 10 Zentimetern Federweg. Vorne verzögert eine 32er-Bremsscheibe mit Vierkolbensattel, hinten eine 24er mit Einkolbensattel.
Das ABS der RKR ist abschaltbar, verzichtet aber auf eine Kurven-ABS-Funktion. Außerdem gibt es eine Traktionskontrolle. Ein 5-Zoll-TFT-Display dient der Information. Wann die RKR 350 nach Deutschland kommt, verrät Keeway noch nicht. Ebenso wenig den Preis, der aber bei rund 5000 Euro liegen dürfte.
Bimota Tesi H2 Tera
Deutlich höher dürfte der Preis für die ab 2025 lieferbare Reiseenduro mit dem klangvollen Namen Bimota Tesi H2 Tera ausfallen. Das Bike des italienischen Kleinherstellers aus Rimini kommt mit dem bärenstarken Kawasaki-Kompressormotor der Z H2. Das Vierzylinder-Aggregat entwickelt satte 147 kW/200 PS und ist in einem speziellen Fahrwerk mit Radnabenlenkung montiert. Die tatsächlich erreichbare Höchstgeschwindigkeit wird wohl gedrosselt werden müssen, um eine gewisse Mindesthaltbarkeit und Haftung der recht grobstolligen Reifen zu gewährleisten. Der Preis der Tera steht noch nicht fest, doch für die große Bimota werden wohl mehr als 30.000 Euro fällig.
Royal Enfield Classic 650
Der indische Hersteller setzt auch bei den Maschinen mit Verbrennungsmotor auf Motorräder, die altmodisch aussehen, sich aber modern fahren lassen. Nun vergrößert Royal Enfield die Modellpalette mit einer weiteren 650er. Die schlicht Classic 650 getaufte Maschine vereint moderne Motorradtechnik mit dem Design der 1950er-Jahre. Ab März 2025 soll die Classic auch in Deutschland erhältlich sein und dann zu Preisen ab rund 7100 Euro angeboten werden.
Angetrieben wird die Classic von einer überarbeiteten Version des Paralleltwins, der 2017 in der Royal Enfield Interceptor Einzug hielt. Der Einspritzer mit 648 Kubikzentimetern Hubraum leistet 35 kW/48 PS. Die Kraft wird mittels Sechsgang-Getriebe und Kette auf das Hinterrad übertragen. Tragendes Element ist ein Stahlrohrrahmen, wie ihn Royal Enfield auch bei den Modellen Shotgun und Super Meteor verwendet.
Für den klassischen Look sorgen Speichenräder, viele Chromteile und eine Zweifarblackierung. Optional kann die Classic 650 statt mit einer Doppelsitzbank auch mit einem Einzelsitz bestellt werden. Obwohl optisch auf alt getrimmt, bietet die rund 240 Kilogramm schwere Classic moderne Komponenten wie ein Showa-Fahrwerk, LED-Leuchten rundum, eine USB-Ladebuchse und ein digitales Display.
Honda GB350S
Das Angebot technisch schlichter und damit günstiger Motorräder wächst. Nun will auch Honda in diesem Segment punkten und bringt mit der GB350S ein entsprechendes Einstiegsmodell auf den Markt. Der Einzylinder mit Retro-Optik setzt auf einfache Technik. Ein 16 kW/21 PS leistender Einspritzer soll in Kombination mit Fünfgang-Schaltung und Kettenantrieb das rund 180 Kilogramm leichte Naked Bike auf bis zu 114 km/h beschleunigen. Im Gegenzug glänzt die kleine GB mit einem bescheidenen Verbrauch von rund 2,5 Litern auf 100 Kilometer.
Tragende Basis ist ein Doppelschleifen-Stahlrohrrahmen. Das Aluguss-Vorderrad mit 19 Zoll Durchmesser wird von einer Teleskopgabel geführt. Hinten gibt es eine Zweiarm-Kastenschwinge mit zwei Dämpfern und einem 17-Zoll-Rad mit 150er-Reifen. Zur Ausstattung gehören Scheibenbremsen vorne und hinten, LED-Licht und ein Analog-Tacho mit LCD-Display. Optional ist ein USB-Anschluss für die GB350S erhältlich.
Ducati Multistrada V2
Die Ducati Multistrada V2 des Modelljahres 2025 fällt dank neuem Chassis und zahlreichen Detailverbesserungen beachtliche 18 Kilo leichter aus als die Vorgängerin. Der neue Motor hat mit 85 kW/115 PS zudem etwas mehr Leistung. Der Preis für das Basismodell beträgt 15.990 Euro, die vermutlich stärker gefragte S-Version mit deutlich höherwertiger Ausstattung kostet ab 18.490 Euro. Mit der Multistrada V2 hat Ducati somit die potenteste Mittelklasse-Reiseenduro des Marktes im Programm.
BMW R12 S
Für Freunde klassischer BMW Motorräder haben die Münchner die vor 60 Jahren enorm erfolgreiche R 90 S neu interpretiert. Die Edel-Variante der erst im Frühjahr 2024 erschienenen R 12 nine T hört auf den Namen R 12 S. Wie das historische Vorbild von 1973 glänzt die BMW R 12 S mit einer zweifarbigen Lackierung im Farbton Lavaorange metallic und einer markanten Cockpit-Verkleidung mit getöntem Windschild. Am Tank und am Höcker der Sitzbank finden sich gebürstete und mit Klarlack versiegelte Aluminiumflächen.
Die Ausstattung der R 12 S ist so üppig wie hochwertig: Vom Headlight Pro bis zum Quickshifter ist so gut wie alles serienmäßig an Bord, was die BMW-Aufpreisliste zu bieten hat. Der luftgekühlte, 1170 Kubikzentimeter große Boxermotor bleibt gegenüber der Basisversion R 12 unverändert und leistet 80 kW/109 PS. Der Preis der R 12 S liegt bei 22.000 Euro. Zu haben ist sie voraussichtlich ab März 2025.
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Triumph Tiger 660
Künftig bietet die Tiger 660 des britischen Traditionsherstellers für kurvige Strecken und lange Touren noch bessere Voraussetzungen. Triumph spendiert dem Bike zum Modelljahr 2025 ein Technik-Upgrade. Der weiterhin 59 kW/81 PS starke Dreizylinder ist nun fit für die Abgasnorm Euro5+. Zudem bietet der hochbeinige Sporttourer künftig drei wählbare Fahrmodi namens Sport, Road und Rain. ABS und Traktionskontrolle beherrschen schräglagensensible Regeleingriffe.
Ein Schaltassistent erlaubt Gangwechsel ohne Kupplungsgriff, während ein serienmäßiger Tempomat bei längeren Touren die Gashand entlastet. Das Cockpit bekommt ein großes TFT-Display, auf dem sich auch Navi-Informationen von Mobiltelefonen anzeigen lassen, die über das Konnektivitätssystem My Triumph verbunden sind. Den Preis für die ab Anfang 2025 verfügbare Tiger gibt der Hersteller mit nun 9500 Euro an.
Text mit Material von SP-X